Die drei feurigen Mönche

An der großen Weggabelung vor der Hursteck, dort wo die Straßen nach Bühl und Leiberstung auseinander gehen, saßen in den Nächten der Adventszeit vormals drei feurige Mönche aus dem Kloster Schwarzach. Sie mussten wegen ihrer Übertretungen und den Vergehen in den Flammen Karten spielen. Später hat man an dieser Stelle ein großen Steinkreuz für sie Mönche errichtet, um ihre Verfehlungen zu sühnen und ihre Geister zu bannen.

Vorne an der Hauptfront der Schwarzacher Kirche ist über dem Portal ein Bild aus Stein, auf dem der Heiland sowie Petrus und Paulus dargestellt sind. Da ereignet sich jeweils am Karfreitag etwas Sonderbares. Kaum hat es nämlich auf dem Kirchturm zwölf Uhr geschlagen, machen die Figuren die Augen auf und den Mund. Sie schauen einander an und reden miteinander.

Es sind schon Leute hingegangen und haben zugeschaut und die Ohren gespitzt. Aber sie sind alle noch im selben Jahr gestorben.

Stola schützt vor dem höllischen Feuer

Von der Abtei Schwarzach kaufte kurz vor ihrer Aufhebung ein dortiger Bauer ein Stück Feld und Wald. Er versäumte es aber, sich für die Zahlung eine Bescheinigung geben zu lassen. Nach einigen Jahren forderte nun die Herrschaft , welcher das Kloster zugefallen war, von ihm den Kaufschilling. Da er dessen Entrichtung nicht beweisen konnte, wurde er verurteilt, die Summe nochmals zu bezahlen. Als er voll Verdruss über diesen Spruch nach Hause ging, begegnete er im Wald einem Jäger, der ihn nach der Ursache seines Unmutes fragte. Auf die Antwort, er könne ihm ja doch nicht helfen, erwiderte der Grünrock, dass er es gar wohl vermöge, und erfuhr dann auch die ganze Sache. „Du sollst einen Schein für die Zahlung bekommen, wenn du tust, was ich von dir verlange“, versprach der Jäger, worauf der andere einschränkte: „Ja, sofern es mir am Leib und Seele keinen Schaden bringt.“

Alsbald nahm nun den Jäger den Mann auf die Schultern und trug ihn windschnell zu einem großen Schloss, wo er ihn absetzte und zu ihm sagte: „Geh hinein! Hinter der 3. Tür wirst du den Mönch finden, mit dem du den Kauf abgeschlossen hast; verlange den Schein von ihm und wenn du ihn empfangen hast, so ziehe den dreien, welche an dem Tisch sitzen, die Stolen ab und lege sie auf den Tisch; dann mache dich fort, aber unterstehe dich nicht, einen Blick zurück zu tun!“

Ohne Bedenken ging der Bauer in das Schloss und fand in dem bezeichneten Gemach den verstorbenen Mönch, der mit zwei ebenfalls verstorbenen Geistlichen seiner Bekanntschaft an einem Tisch Karten spielte. Auf die Bitte des Mannes um einen Schein pfiff er einen herbei, von dem er sich Schreibzeug bringen ließ, schrieb die Bescheinigung und gab sie dem Bauern. Danach nahm dieser den drei Geistlichen die Stolen ab, legte sie auf den Tisch und ging weg. Unter der Tür schaute er sich um und sah, dass an den Geistlichen hohe Flammen emporschlugen.

Als der Bauer draußen wieder zu dem Jäger zurückkam, sprach dieser: „Du hast dich umgeschaut und deshalb verdient, dass ich dich etliche Tage da in der Hölle ließe. Weil du aber sonst deine Sache recht gemacht hast, will ich dir die Strafe schenken!“ Hierauf nahm ihn der Jäger wieder auf die Achseln und trug ihn windschnell an jene Stelle zurück, wo er ihn früher aufgeladen hatte. Der Mann zeigte nun den Schein beim Amt in Bühl vor und wurde daraufhin von der nochmaligen Zahlung freigesprochen.